Pflegestelle sein

Eine Pflegestelle zu sein ist eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Auf einer Pflegestelle bringen wir Katzen und Hunde unter, weil sie entweder noch keine Endstelle haben, sie noch tierärztliche Betreuung benötigen und/ oder damit die Katzen und Hunde nicht im Tierheim landen. Die Pflegefamilie sollte grundsätzlich unseren Tierschutzgedanken mit tragen. Bevor Sie sich entscheiden uns als Pflegestelle zu unterstützen, sollten Sie bitte folgendes genau durchlesen:

Welche Pflichten hat eine Pflegestelle?

Das Pflegetier sollte in der Zeit, in der es bei Ihnen lebt, als Familienmitglied aufgenommen werden. Zudem sollten alle Familienmitglieder die Entscheidung mittragen und, sollten Sie zur Miete wohnen, muss der Vermieter natürlich auch damit einverstanden sein.

In der Zeit der Pflegschaft übernehmen Sie die Betreuung und Verantwortung für die Fellnase. Sie sollten sich so um das Tier kümmern und es versorgen als wäre es ihr eigenes Haustier. Sie sollten ihm mit Liebe und Geduld begegnen und es, sofern nötig, erziehen. Eine artgerechte Betreuung und Pflege setzten wir voraus, dazu gehören notwendige Sachkenntnisse und ebenso räumliche Vorraussetzungen, wie für Katzen z. B. ein vernetzter Balkon. Die Sicherheit unserer Tiere, insbesondere zur Vermeidung eines Entlaufens oder vor Unfällen, ist uns besonders wichtig. Sehen Sie hier zu auch bitte unsere Sicherheitshinweise für Hunde und Katzen.

Sie müssen auch damit rechnen, dass ein Pflegetier nicht sofort pflegeleicht ist, denn oft haben die Fellnasen zuvor schlimmes erlebt oder leiden unter der Veränderung ihrer Lebensumstände. Unsere Tiere kommen nämlich entweder aus dem Ausland, lebten dort häufig auf der Strasse oder sie sind Streuner aus Deutschland. Ebenso kann es sein, dass der Vorbesitzer verstorben ist oder sich nicht mehr um das Tier kümmern kann. Zudem betreuen wir auch Animal-Hording-Fälle. Deshalb kann es sein, dass die Tiere nur wenig Kontakt zu Menschen hatten oder schlechte Erfahrungen mit den Zweibeinern gemacht haben. Somit kann es vorkommen, dass die Tiere also nicht auf Anhieb stubenrein sind bzw. das Katzenklo benutzen oder sie sehr scheu sind. In solchen Fällen wird erwartet, dass Sie dem Tier mit Geduld und Verständnis begegnen und es bestmöglichst auf sein zukünftiges „normales“ Leben vorbereiten, es sozialisieren und sein Vertrauen gewinnen. Sie sollten grundsätzlich immer zum Wohle des Tieres handeln und ihm ein gutes und artgerechtes zu Hause auf Zeit bieten. Bei Bedarf müssen Sie natürlich auch zum Tierarzt gehen.

Sollte es aber zu Problemen und Schwierigkeiten kommen, sind wir als Verein natürlich immer als Ansprechpartner für Sie da.

Wie lange bleibt ein Pflegetier?

Die Frage können wir leider nicht genau beantworten. Manchmal geht die Vermittlung sehr schnell und das Tier bleibt nur ein paar Tage bei Ihnen. Manchmal kann es aber auch Wochen oder sogar Monate dauern. Einige Tiere brauchen manchmal auch etwas mehr Zeit bis eine Adoption möglich ist. Uns ist es wichtig die Tiere gut und nicht schnell zu vermitteln!

Welche Kosten kommen auf die Pflegestelle zu?

Die Pflegestelle übernimmt die Kosten für Futter und Verbrauchsgüter (Streu, …) des Tieres. Toll wäre es, wenn die Grundausstattung bereits vorhanden ist. Bei Katzen zählen dazu Katzenklos, Näpfe, Kratzbaum und Spielzeug, bei Hunden Leine, Näpfe und Spielzeug. Sollte noch nichts vorhanden sein, finden wir schon eine Lösung und können auch mal aushelfen.

Eventuell anfallende Kosten für den Tierarzt übernehmen wir als Verein. Außer im Notfall (Unfall oder akute Lebensgefahr) bitte den Gang zum Tierarzt aber vorher mit uns absprechen.

Sollten Sie einen oder mehrere Hunde in Pflege nehmen, sind diese über den Verein haftpflichtversichert. Eventuelle auftauchende Schäden im Hausstand der Pflegefamilie zählen jedoch, wie bei jeder anderen Haftpflichtversicherung auch, nicht dazu. Ebenso eigens verschuldete Schäden, z. B. durch Verletzung der Aufsichtspflicht und bei Fahrlässigkeit. Bitte lassen Sie aus versicherungstechnischen Gründen den Pflegehund niemals ohne Leine oder Einzäunung frei laufen.

Kann eine Pflegestelle auch eigene Haustiere besitzen?

Grundsätzlich ja, aber hierbei ist die Grundvoraussetzung, dass die vorhandenen Tiere sich mit anderen Hunden/ Katzen verstehen und das Kleintiere, wie z.B. Hamster, Vögel oder Fische, so gesichert sind, dass die Pflegetiere ihnen nichts tun können.

Was passiert, wenn man kein Pflegestelle mehr sein kann?

In diesem Fall informieren Sie den Verein bitte rechtzeitig, damit eine Planung möglich ist und eine neue Pflegestelle gefunden werden kann. Im Normalfall haben wir nämlich nicht immer gleich eine neue Stelle zur Hand. Überlegen Sie also vorher genau, ob Sie ein Tier gegebenenfalls auch länger betreuen können.

Darf man die Tiere an Dritte weitergeben?

Nein! Das Tier gehört zum Verein und ohne schriftliche Zustimmung des Vereins dürfen Pflegetiere nicht weiter gegeben werden.

Kann die Pflegestelle das Tier selbst adoptieren?

Ja, diese Möglichkeit besteht. Für die Pflegestelle gelten dann die gleichen Regeln wie für Adoptanten, d. h. ein Adoptionsvertrag wird abgeschlossen und eine Schutzgebühr wird fällig. Ebenso müssen alle Voraussetzungen des Vereins für Adoptanten erfüllt sein.

Wie läuft die Vermittlung in das End-zu-Hause ab?

Sobald das Tier bereit ist, versuchen wir als Verein über alle uns zur Verfügung stehenden Medien (Homepage, Facebook, …) ein passendes End-zu-Hause zu finden. Da das Pflegetier bei Ihnen lebt, können Sie uns nützliche Informationen über den Charakter und die Bedürfnisse der Fellnase geben. Auch schöne Fotos helfen bei der Vermittlung. Wenn sich Adoptanten für das Tier melden, die geeignet erscheinen, können diese das Tier auf der Pflegestelle besuchen. Der Termin wird selbstverständlich mit Ihnen abgesprochen. Bei dem Besuch können auch Sie mit gucken, ob Adoptanten und Fellnasen zusammen passen. Die endgültige Vermittlungsentscheidung obliegt aber dem Verein. Die Pflegestelle darf das Tier auch nicht eigenständig und ohne Absprache vermitteln.

Passen Sie zu uns?

Haben Sie alles gut durchgelesen und nun das Gefühl zu uns zu passen, dann füllen Sie bitte das Formular Selbstauskunft Pflegestelle aus.

Vor der Aufnahme einer Fellnase führen wir als Verein immer eine „Platzkontrolle“ durch inklusive eines Gesprächs mit Ihnen. Passt alles zusammen, dann schauen wir nach einem geeigneten Pflegetier. Für die Zeit der Aufnahme eines Pflegetieres schließen wir mit Ihnen dann einen Pflegevertrag ab und Sie werden von uns beim Amt als Pflegestelle gemeldet.

Vor der Übergabe der Fellnase erhalten Sie dann von uns alle Informationen über das Pflegestier, die wir haben. Es kann aber vorkommen, dass ein Tier sich auf der Pflegestelle anders verhält als zuvor.